Studien belegen, dass die Customer Experience für 88 % der Verbraucher ebenso bedeutsam ist wie die Produkte oder Dienstleistungen eines Unternehmens. Ein effektives Customer-Experience-Management (CEM) spielt daher eine Schlüsselrolle für den Aufbau und Erhalt von Kundenbindung und Loyalität. Doch wie können Unternehmen diese Herausforderung bewältigen und ihre Kunden langfristig an sich binden? In diesem Artikel beschäftigen wir uns intensiv mit Strategien und Wirkung von Customer-Experience-Management zur Kundenbindung. Wir betrachten dabei:

  • Die Etablierung einer kundenorientierten Unternehmenskultur
  • Den Einsatz von Technologien zur Verbesserung des Kundenerlebnisses
  • Best Practices für die Implementierung und Optimierung von CEM-Instrumenten

Erfahren Sie im Folgenden, wie effektives CEM Ihnen dabei hilft, Ihre Kundenbindung zu stärken und Ihre Geschäftsergebnisse nachhaltig zu steigern.

 

Der Einfluss von CEM auf die Kundenbindung

Die Bedeutung von Customer-Experience-Management (CEM) für die Stärkung der Kundenbindung wird durch eine Reihe von Statistiken und Studienergebnissen untermauert. Diese Daten zeigen, dass positive Kundenerlebnisse nicht nur die Loyalität fördern, sondern auch maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens beitragen.

  • 97 % der Verbraucher und 98 % der Kontaktcenter-Manager geben an, dass Kundenserviceerfahrungen die Markenloyalität beeinflussen.
  • 60 % der Verbraucher haben aufgrund negativer Erfahrungen im Kontaktcenter Marken gewechselt.
  • 81 % der Kunden sagen, dass eine positive Kundenservice-Erfahrung die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Kaufs erhöht.
  • 61 % der Verbraucher sind bereit, für eine bessere Kundenerfahrung mehr zu bezahlen.
  • 87 % der Kunden vermeiden es aktiv, von Marken zu kaufen, denen sie nicht vertrauen.

Diese Fakten unterstreichen, dass Unternehmen, die in ein herausragendes CEM investieren, nicht nur die Loyalität ihrer bestehenden Kunden stärken, sondern auch neue Kunden gewinnen können. Kundenerfahrung ist somit kein Nebenprodukt, sondern ein zentraler Baustein für den langfristigen Unternehmenserfolg.

 

Ziele und Nutzen eines effektiven Customer-Experience-Managements

Eine erfolgreiche CEM-Strategie hat zum Ziel, die Kundenzufriedenheit und Kundenloyalität zu erhöhen, indem auf die individuellen Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden eingegangen wird. Dadurch kann die Reputation des Unternehmens gestärkt und die Beziehung zu den Kunden verbessert werden. Langfristig kann dies auch zu einer höheren Rentabilität führen, da loyale Kunden häufiger wiederkehren, weitere Produkte erwerben und Unternehmen weiterempfehlen.

 

Die fünf Kernbereiche des Customer-Experience-Managements

Customer-Experience-Management umfasst verschiedene Schlüsselbereiche, die zusammenarbeiten, um eine ganzheitliche Kundenerfahrung zu gewährleisten:

  1. Strategie und Verständnis der Kundenbedürfnisse: In diesem Bereich geht es darum, eine klare Strategie für die Customer Experience auf der Grundlage eines tiefgehenden Verständnisses der Kundenbedürfnisse und -erwartungen zu entwickeln. Für Unternehmen ist es wichtig, ihre Zielgruppen zu kennen, um Erlebnisse zu schaffen, die auf diese zugeschnitten sind und somit den Kundenwert erhöhen.
  2. Kundenzentrierte Kultur und Mitarbeiterengagement: Die Etablierung einer kundenorientierten Kultur im Unternehmen ist ein weiterer wichtiger Bereich. Dabei geht es darum, dass alle Mitarbeiter, von der Führungsebene bis hin zum Kundendienst, den Wert der Kundenerfahrung erkennen und sich dafür einsetzen. Die Schulung und Motivation der Mitarbeiter spielt hier eine große Rolle.
  3. Design und Lieferung von Kundenerlebnissen: Dieser Bereich befasst sich mit dem Design und der Bereitstellung von Kundenerlebnissen über alle Kontaktpunkte und Kanäle hinweg. Ziel ist es, eine konsistente, ansprechende Erfahrung zu schaffen, die den Erwartungen der Kunden entspricht.
  4. Messung und Analyse der Kundenerfahrung: Die Bewertung der Wirksamkeit von CEM-Strategien erfordert die kontinuierliche Messung und Analyse der Kundenerfahrungen. Dies umfasst die Verwendung von Metriken wie Net Promoter Score (NPS), Customer Satisfaction (CSAT), Customer Effort Score (CES) und anderen Indikatoren, um Einblicke in die Kundenzufriedenheit und -treue zu erhalten.
  5. Kontinuierliche Verbesserung und Innovation: Dieser Bereich konzentriert sich auf die fortlaufende Anpassung und Verbesserung der Kundenerfahrung. Unternehmen sollten offen für Feedback sein und Prozesse sowie Dienstleistungen stetig anpassen, um den wechselnden Bedürfnissen und Erwartungen der Kunden gerecht zu werden.

Strategien für erfolgreiches Customer-Experience-Management

Die erfolgreiche Umsetzung einer kundenzentrierten Strategie im Customer-Experience-Management (CX) erfordert die Berücksichtigung verschiedener Aspekte. Hier sind fünf grundlegende Strategiebereiche, die Ihnen dabei helfen können, die Kundenbindung durch Customer Experience zu stärken:

Kundenorientierte Unternehmenskultur schaffen

Eine kundenorientierte Unternehmenskultur ist das Fundament für gelungenes Customer-Experience-Management. Sammeln Sie Kundenperspektiven und -feedback an allen relevanten Kundenkontaktpunkten und berücksichtigen Sie diese systematisch bei Entscheidungen. Schaffen Sie Ansatzpunkte, bei denen die Kundensicht und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen.

Expertentipp: Veranstalten Sie regelmäßige Workshops, um das Bewusstsein für die Bedeutung der Kundenperspektive zu schärfen und nützliche Ideen zur Verbesserung des Kundenerlebnisses zu generieren. Eine Methode, die sich hier anbietet, ist die Customer Journey Map, mit der Sie sämtliche Kundenerlebnisse an den verschiedenen Kundenkontaktpunkten systematisch analysieren und optimieren können.

Personalisierung als Schlüssel zum Kundenerlebnis

Individuell gestaltete Angebote und Kommunikation schaffen ein besonderes Kundenerlebnis. Personalisierung hilft, das Kundenerlebnis optimal auszurichten, indem sie auf die spezifischen Wünsche und Bedürfnisse jedes einzelnen Kunden eingeht.

Expertentipp: Unterteilen Sie Ihre Kundenbasis in Segmente, z. B. nach Kaufverhalten, Vorlieben oder demografischen Merkmalen. Nutzen Sie dann diese Informationen, um gezielte, relevante Angebote und Kommunikation für jedes Segment zu erstellen. Eine Möglichkeit zur Umsetzung ist der Einsatz von Marketing Automation-Tools, die mit Kundensegmentierungen arbeiten können und Ihnen die Kommunikation erleichtern.

Kundenbindung durch emotionale Verbindungen

Starke emotionale Verbindungen erzeugen Loyalität und stärken die Kundenbindung. Arbeitet Ihre Brand daran, solch emotionale Bindungen entstehen zu lassen, wird das Kundenerlebnis spürbar verbessert.

Expertentipp: Erzählen Sie Geschichten rund um Ihre Marke und Produkte, die Emotionen und Identifikationsmöglichkeiten für Ihre Kunden schaffen. Verwenden Sie dabei unterschiedliche Kanäle wie soziale Medien, Videos oder Blogbeiträge, um Ihre Botschaften ansprechend und eindrücklich zu vermitteln.

Kundenservice auf hohem Niveau bieten

Eine schnelle und effektive Problemlösung ist ein entscheidendes Element der Customer Experience. Investieren Sie in Mitarbeiter, Technologien und Prozesse, um Ihren Kunden erstklassigen Kundenservice zu bieten und ihre Zufriedenheit zu steigern.

Expertentipp: Richten Sie spezialisierte Kundensupport-Teams ein, die auf bestimmte Kundenbedürfnisse oder Produktsegmente fokussiert sind. Nutzen Sie Werkzeuge wie Helpdesk-Software oder E-Mail-Ticketing-Systeme, um die Kommunikation und Problemlösung effizient zu gestalten.

Omnichannel-Kommunikation und -Interaktion

Stellen Sie sicher, dass Ihre Kunden über verschiedene Kanäle eine nahtlose, konsistente und im Idealfall personalisierte Kommunikation erleben. Analysieren und optimieren Sie die Kundenerlebnisse entlang der gesamten Customer Journey, einschließlich Online- und Offline-Kontaktpunkten.

Expertentipp: Integrieren Sie alle Ihre Kommunikationskanäle, um ein konsistentes Erlebnis für Ihre Kunden zu schaffen. Ein Customer-Relationship-Management-System (CRM) kann Ihnen dabei helfen, Kundendaten und -interaktionen über alle Kanäle hinweg zu verwalten und das Kundenerlebnis konsistent zu gestalten.

 

Technologien im Customer-Experience-Management

Der Einsatz von Technologien spielt eine entscheidende Rolle, um ein effektives Customer-Experience-Management zu gewährleisten. Die 360-Grad-Sicht auf den Kunden ermöglicht es Ihrem Unternehmen, die Kommunikationskanäle effizient zu nutzen und personalisierte Erlebnisse zu bieten. Eine Lösung, die dabei hilft, diese übergreifende Sicht zu erreichen, ist die Customer Data Platform von Tealium

Tealium beinhaltet zwei Hauptkomponenten – Tealium iQ, eine unabhängige Enterprise Tag Management Lösung, und Tealium AudienceStream, eine Customer Data Platform. Diese ermöglichen das Sammeln, Verknüpfen und Standardisieren von Daten, während Datensilos aufgebrochen werden. 

Mit Tealium iQ können Daten clientseitig gesammelt werden, während EventStream serverseitige Datensammlung unterstützt. AudienceStream transformiert diese Daten und erstellt einheitliche Nutzerprofile. Die Profile und Segmente können dann über Konnektoren oder APIs an Kampagnentools sowie Data Warehouse, ML- und BI-Tools weitergegeben werden.

Künstliche Intelligenz und Machine Learning im Einsatz

Auch künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) sind wegweisende Technologien, die das Customer-Experience-Management revolutionieren können. Durch den Einsatz von KI und ML können Unternehmen Muster in Daten erkennen und personalisierte, kontextbezogene Kundeninteraktionen ermöglichen. KI-gestützte Analysewerkzeuge liefern hilfreiche Erkenntnisse, um das Kundenerlebnis kontinuierlich zu optimieren.

Machine Learning ermöglicht auch die Automatisierung vieler Aufgaben im Customer-Experience-Management. Beispielsweise können ML-Algorithmen dazu verwendet werden, um Anfragen in kürzester Zeit entsprechend ihrer Dringlichkeit und Relevanz zu priorisieren und automatisiert an die richtigen Abteilungen zu lenken.

Chatbots und virtuelle Assistenten zur Interaktion

Chatbots und virtuelle Assistenten sind ein weiterer wichtiger Bestandteil, um ein effektives Customer-Experience-Management sicherzustellen. Diese Technologien ermöglichen es Unternehmen, Kunden rund um die Uhr zu betreuen und ohne lange Wartezeiten auf Anfragen zu reagieren.

Chatbots können nicht nur einfache Fragen beantworten, sondern auch Kunden durch komplexe Anliegen navigieren und Informationen auf einer persönlichen Ebene bereitstellen. Virtuelle Assistenten wiederum können noch weiter gehen und zugleich als persönliche Einkaufsberater, Produktexperten oder Terminplaner-Software fungieren.

Analysetools für das Monitoring und die Optimierung des Kundenerlebnisses

Neben den bereits genannten Technologien spielen auch spezialisierte Analysetools eine zentrale Rolle im Customer-Experience-Management. Analysetools können Kundendaten und Nutzungsverhalten zusammenführen, um Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie Kunden mit dem Unternehmen interagieren. Dadurch wird es möglich, Schwachstellen und Verbesserungspotenziale zu identifizieren.

Durch das Monitoring von Kennzahlen wie Kundenzufriedenheit, Net Promoter Score oder Customer Effort Score können Unternehmen ihre Customer Experience Strategien anpassen und optimieren.

Kundenzufriedenheit

Eine kontinuierliche Verbesserung des Kundenerlebnisses ist unerlässlich, um langfristig die Kundenbindung zu stärken. 

 

Best Practices im Customer-Experience-Management

Um die Kundenerfahrung zu optimieren, bedarf es einer Kombination verschiedener Methoden und Prozesse. Hier zeigen wir Ihnen bewährte Vorgehensweisen, die den Kunden in den Mittelpunkt stellen und zur kontinuierlichen Verbesserung des Customer-Experience-Managements beitragen.

Feedback einholen und nutzen

Feedback von Kunden ist essenziell, um die Kundenerfahrung zu verbessern. Um auf die Bedürfnisse Ihrer Kundschaft effektiv eingehen zu können, sollten Sie:

  • Formen und Kanäle für das Sammeln von Kundenfeedback einrichten (Umfragen, Bewertungsportale, E-Mails).
  • Den Lebenszyklus Ihrer Kunden berücksichtigen und Feedback an den verschiedenen Kontaktpunkten (Touchpoints) sammeln.
  • Routinemäßig den gesammelten Input auswerten und daraus wichtige Erkenntnisse über die Kundenerfahrung ableiten.
  • Nachverfolgen, wie Feedback zu konkreten Verbesserungen im Customer-Experience-Management geführt hat

Kundenzentrierte Designprinzipien anwenden

Die Gestaltung aller Touchpoints, an denen Ihre Kunden mit Ihrem Unternehmen interagieren, sollte sich an den Bedürfnissen und Erwartungen Ihrer Zielgruppe orientieren. Integrieren Sie kundenzentrierte Designprinzipien, indem Sie:

  1. Kundenerlebnisse systematisch analysieren und Optimierungspotenziale identifizieren.
  2. Eng mit der Marketingabteilung zusammenarbeiten, um kohärente und kundenorientierte Botschaften zu entwickeln.
  3. Usability und Nutzerfreundlichkeit bei der Gestaltung von digitalen Interfaces oder physischen Produkten priorisieren.

Mitarbeiter schulen und motivieren

Eine gut geschulte und motivierte Belegschaft ist zentral für herausragende Kundenerlebnisse. Fördern Sie die Kompetenz und das Engagement Ihres Teams, indem Sie:

  • Regelmäßige Schulungen anbieten, um die Kenntnisse im Bereich Customer Experience zu stärken.
  • Mitarbeiter bei der Umsetzung von Kundeninteraktionen unterstützen und ihr Handeln an wichtigen Kennzahlen ausrichten.
  • Anerkennung und Belohnungen für herausragenden Kundenservice anbieten.

Kontinuierliche Verbesserung und Innovation fördern

Fortschrittliches Customer-Experience-Management erfordert kontinuierliche Anpassung und Verbesserung. Stellen Sie sicher, dass Ihr Unternehmen stets offen für positive Veränderungen ist:

  • Implementieren Sie Prozesse zum regelmäßigen Monitoring und Auswertung der Kundenerfahrungen.
  • Ermutigen Sie Ihre Mitarbeiter, innovative Ideen einzubringen und neue Lösungsansätze zu entwickeln.
  • Führen Sie Tests und Experimente durch, um die Performance verschiedener Maßnahmen zu evaluieren und die besten Lösungen zu identifizieren.
  • Stellen Sie sicher, dass neue Ideen und Verbesserungen schnell und effektiv im Unternehmen umgesetzt werden.

Fazit

Customer-Experience-Management (CEM) ist ein bedeutender Faktor für die Stärkung der Kundenbindung. Durch gezielte Strategien und den Einsatz moderner Technologien lassen sich herausragende Kundenerlebnisse schaffen, die die Bindung an das Unternehmen erhöhen. Die Schlüsselaspekte des Customer-Experience-Managements (CEM) umfassen:

  • Kundenorientierte Kultur: Die Schaffung einer auf den Kunden ausgerichteten Unternehmenskultur fördert die Entwicklung positiver Kundenerlebnisse.
  • Emotionale Verbindungen: Durch Personalisierung und exzellenten Kundenservice können Kunden nachhaltig emotional an das Unternehmen gebunden werden.
  • Technologien: Customer Data Platforms, Künstliche Intelligenz und Analysetools ermöglichen eine effiziente Umsetzung von Customer-Experience-Management.

 

Die Best Practices machen deutlich, dass Unternehmen, die auf ein umfassendes Customer-Experience-Management setzen, von gesteigerter Kundenloyalität und einer höheren Kundenzufriedenheit profitieren. Entscheidend ist dabei die Schulung und Motivation der Mitarbeiter sowie die kontinuierliche Verbesserung und Innovation der angebotenen Kundenerlebnisse.

Quellen:


Über den Autor

Steffen Grigori ist in der dynamischen Welt des modernen Marketings und Vertriebs fest verwurzelt. Als Chef vom Dienst bei acquisa, dem Fachmedium für Marketing, Vertrieb und E-Commerce, hat er tiefe Einblicke in die sich ständig wandelnde Landschaft von Trends und Best Practices in dieser Branche. Seine Arbeit reflektiert sein Engagement für qualitativ hochwertige Inhalte und aktuelle Informationen. Er hat den Anspruch, der Marketinggemeinschaft konkreten Mehrwert zu bieten und ist stolz darauf, zur kontinuierlichen Weiterbildung und zur Fachkompetenz in der Branche beizusteuern.

Post Author

Steffen Grigori

Sign Up for Our Blog

Mit dem Absenden dieses Formulars erklären Sie sich mit den Nutzungsbedingungen und der Datenschutzrichtlinie von Tealium einverstanden.